Die Communications Workers of America (CWA) gab gestern bekannt, dass die Mehrheit der Beschäftigten der Beneficial State Bank in Kalifornien erfolgreich das Recht auf Bildung einer Gewerkschaft errungen hat.

„Nach fast zwei Jahrzehnten bei großen Banken war ich stolz darauf, zur Beneficial State Bank zu wechseln, weil sie sich dazu verpflichtet hat, in ihre Gemeinschaften zu investieren“, so Desiree Jackson, eine stellvertretende Vizepräsidentin in Oakland, Kalifornien, und Mitglied des Ausschusses Committee for Better Banks. „Mit diesem historischen Schritt der Bildung einer Gewerkschaft sehen wir, dass dieses Engagement zugunsten der Gemeinschaft aktiv umgesetzt wird, und ich bin stolz, Teil davon zu sein. Alle Arbeitnehmer sollten eine Stimme am Arbeitsplatz haben, um für sich selbst, ihre Kollegen und ihre Kunden einzutreten. Das ist nur richtig und fair.“

Einhundertdreizehn Mitarbeiter der Beneficial State Bank werden sich der Communications Workers of America, einem Koalitionsmitglied im Committee for Better Banks, anschließen, was ihnen eine Stimme am Arbeitsplatz und entscheidende Instrumente dafür sichert, sich für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und den Schutz vor Vergeltungsmaßnahmen einzusetzen.

Mitarbeiter im gesamten US-Bankensektor, von KassiererInnen bis hin zu Call-Center-MitarbeiterInnen, haben sind dem Committee for Better Banks in der Forderung nach besseren Arbeitsnormen und Verbraucherschutz angeschlossen, um die katastrophale Finanzkrise von 2008 und den Skandal um betrügerische Konten bei Wells Fargo im Jahr 2016 zu vermeiden, den die Wells-Fargo-Mitarbeiter im Ausschuss aufgedeckt haben. 

Die US-amerikanische Finanzdienstleistungsbranche, die von systemischen Problemen wie Diskriminierung, Niedriglöhnen, extremen Verkaufszielen und Vergeltungsmaßnahmen gegen Whistle-Blower geplagt ist, weist den niedrigsten Prozentsatz an gewerkschaftlicher Vertretung auf.

Die Beneficial State Bank setzt heute einen Präzedenzfall für die gesamte Bankenbranche, und wir werden weiterhin die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der gesamten Branche organisieren, um diesen Systemwandel voranzutreiben“, so die Koordinatorin für Organisierungsarbeit der Communications Workers of America, Erin Mahoney

„Allzu oft verschiebt sich das Machtgleichgewicht zugunsten des Arbeitgebers, und, wie wir immer wieder gesehen haben, können Organisationen, die in erster Linie auf die Maximierung des Shareholder Values ausgerichtet sind, Tätigkeiten nachgehen, die Menschen und natürliche Ressourcen ausbeuten“, so Randell Leach, Interims-CEO der Beneficial State Bank. „Die Bekämpfung dieser und anderer Machtungleichgewichte im Wirtschaftssystem ist der Grund für die Existenz der Beneficial State Bank.“

Im Vorfeld der Organisierungstätigkeiten, die im Dezember begannen, stimmte die Beneficial State Bank zu, während des Verfahrens zur Prüfung, ob die Beschäftigten, die einer Gewerkschaft beitreten möchten, in der Mehrheit sind, neutral zu bleiben und das Recht der Beschäftigten auf Bildung einer Gewerkschaft anzuerkennen.

„In ganz Europa, Asien, Südamerika und Afrika können Bankangestellte ohne die Schikanen und Einschüchterungen, mit denen sie in den Vereinigten Staaten konfrontiert sind, Gewerkschaften bilden und diesen beitreten“, so Rita Berlofa, Präsidentin des Finanzsektors von UNI Global Union. „Dieser Sieg bei der Beneficial State Bank beflügelt sicherlich Finanzbeschäftigte auf der ganzen Welt. Er stärkt die Stimme der Beschäftigten in der Branche und ist ein Wendepunkt für die Branche in den Vereinigten Staaten.“

Finance

UNI Americas